Was die besten Unternehmen so viel besser macht
Erst die Idee.
Dann die Strategie.
Ihr Wettbewerber weiß es schon
„Das, was wir als neuzeitliche Entfesselung des Kapitalismus erleben, ist vor allem das Werk des Kunden. Sein Vater war der Stammkunde, aber der liegt seit Längerem schon im Sterben. Die Söhne und Töchter, die sich Smart Shopper nennen, sind aus anderem, härteren Holz geschnitzt: Sie kommen und gehen und essen und trinken und lesen und schauen und hören und kaufen, wie es ihnen gefällt.“
„Für die Firmen ist der sich selbst beschleunigende Kunde nur noch ein Lebensabschnittsgefährte, den sie mit Bonuskarten und Vielfliegermeilen vergeblich zur Treue zu erziehen versuchen. Nie zuvor hat eine Generation von Käufern ihre Vorlieben und und Launen so schnell und hemmungslos befriedigt, um sich bereits im nächsten Moment abzuwenden, weil sie an sich neue Launen und Vorlieben entdeckt, die anderswo vermeintlich besser befriedigt werden können. Der neue Kunde ist so bindungslos wie die Gesellschaft, die er dadurch erzeugt. Der frühere Sponti-Spruch „Ich will alles, und zwar sofort“ ist Wirklichkeit geworden.“
„Der Kunde fragt nicht mehr nach, er verlangt. Der Produzent bietet nicht an, er hat vorzulegen. Der moderne Kunde ist nicht nur mündig, er ist aufmüpfig. Er will heute nicht das Auto haben, er will sein Auto haben. Und mit dem Instinkt des Tieres sucht er seinen Vorteil. So wie der Hai das Blut, riecht der Kunde den Rabatt.“
„Der Kunde verlangt nach Gleichberechtigung, Mitsprache, Souveränitätsgewinn, er tut das in trotziger Selbstverständlichkeit, die sich keine Rechenschaft ablegt über den wahrhaft revolutionären Charakter seines Tuns.“
Gabor Steingart